Das Biest in Dir I - Das Urteil der Goetter by Felix Haenisch

Das Biest in Dir I - Das Urteil der Goetter by Felix Haenisch

Autor:Felix Haenisch [Felix_Haenisch]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AAVAA E-BOOK VERLAG UGmbH
veröffentlicht: 2012-01-10T23:00:00+00:00


Im Reich der Zwerge

Darius und Therry staunten nicht schlecht, als Skal ihnen berichtete, was der Hohe Rat ihm und damit auch ihnen aufgetragen hatte. Er erzählte den Beiden alles, was er erfahren hatte. Alles, bis auf die Tatsache, dass sie Geschwister waren, die nach der Geburt getrennt worden waren – so wie er es dem Rat versprochen hatte. Auch die Tatsache, dass sie beide die ersten Uèknoo seit womöglich zweihundert Jahren waren, verschwieg er ihnen, in dem Vorhaben sie darüber aufzuklären, sobald er es an der Zeit dafür hielt. Zur Not auch gegen den Willen des Hohen Rates.

Ihnen blieb noch der restliche Tag sowie die gesamte Nacht, um sich von ihrem letzten Abenteuer zu erholen, bevor sie zu ihrem nächsten aufbrechen würden. Dem Mittelberg. Heimat der Zwerge, die sie hoffentlich bei ihrem Kampf gegen die Alben, sowie deren unbarmherzigen Gott, Loës, unterstützen würden.

Mit den ersten Sonnenstrahlen des nächsten Tages setzten die Drei mit der Fähre von Siegburg aufs Festland über und ritten mit frischen Pferden und Vorräten in Richtung Norden.

»Was, wenn die Zwerge uns nicht helfen wollen?«, äußerte Darius am frühen Nachmittag zum ungezählten Male seine Bedenken.

»Das können wir erst wissen, wenn wir sie um ihre Hilfe gebeten haben«, antwortete ihm Skal und wusste nicht, wen er damit eigentlich beruhigen wollte, ihn oder sich selbst.

»Zur Not reiten wir eben allein zurück in den Albewald«, fügte Therry hinzu, deren Hass auf die schwarzäugigen Kreaturen sich mit jedem weiteren Tag sogar noch zu steigern schien. »Ich kann es kaum erwarten, möglichst viele von ihnen abzuschlachten«, meinte sie mit bebender Stimme.

»Halte deine Rache lieber noch ein wenig im Zaum«, entgegnete ihr Darius besonnen. »Es bringt nichts, wenn du dich selbst aus falsch angebrachtem Heldenmut opferst. Wir hätten zu dritt keine Chance gegen die Alben und deine Meisterin würde sicher nicht wollen, dass du dich um ihretwillen selbst umbringst. Das macht sie auch nicht wieder lebendig.«

»Was verstehst du denn schon davon?«, fauchte Therry ihn an. »Irys war wie eine Mutter für mich. Ich werde an jedem einzelnen Alb blutige Rache für ihren Tod nehmen und mir ist egal ob ich dabei sterbe.« Darius, der einsah, dass, wenn sie sich erst einmal in Rage geredet hatte, keine Möglichkeit mehr darin bestand, ein vernünftiges Gespräch mit ihr zu führen, ließ sie in Ruhe.

Skal, der hinter den Beiden ritt, bemerkte mit einem Male, wie unterschiedlich sie sich doch waren. Er konnte kaum glauben, dass die Zwei Geschwister sein sollten, ja sogar Zwillinge. Jetzt, nachdem er es wusste, ließen sich, rein körperlich gesehen, sogar einige Gemeinsamkeiten feststellen. Die Gesichter der zwei Halbmensch-Halbalben waren zwar die von Menschen und ließen die, für das Volk ihres Vaters typischen schwarzen Augen sowie die spitzen Ohren missen. Aber beide hatten dieselbe Haarfarbe. Auch wenn das Braun von Darius beinahe schon in Schwarz überging und Therrys im Licht der Morgensonne eher dunkelblond wirkte, so war die Ähnlichkeit doch sicher erblich bedingt. Beide hatten blaugraue Augen und – Skal bildete es sich womöglich nur ein, weil er schon fast krampfhaft nach Gemeinsamkeiten suchte – auch ihre Gesichtszüge schienen sich einer gewissen Ähnlichkeit nicht zu erwehren.



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